Vorurteile in der Tourismusbranche

Die Bänker sind alle faul und machen trotzdem das grosse Geld, die Lehrer sind sowieso ein eigenes Volk und die Informatiker werden als die grössten Nerds abgestempelt. Es gibt wohl kaum eine Branche, die nicht davon betroffen ist: Vorurteile! Wir räumen mit 3 Vorurteilen aus der Tourismusbranche auf.

«Der Tourismus, eine Branche ohne Zukunft.»

Gleich vorab: Sehr interessant, dass hier die Zukunft vorausgesagt werden kann. Ich würde dann gerne die nächste Zahlenkombination des Lotto-Jackpots erfahren. Spass bei Seite – Um mit diesem Vorurteil aufzuräumen, machen wir eine kleine Reise durch die Zeit: Der Mensch reiste schon immer. Zwar nicht so, wie wir es heute kennen, sondern eher aus Gründen der Nahrungsbeschaffung, der Sicherheit oder später dann aus religiösen Gründen (Wallfahrten). Ab dem 16. und 17. Jahrhundert kam es dann zu ersten Forschungs- und Bildungsreisen. Christopher Kolumbus, Ferdinand Magellan und James Cook sind wohl die bekanntesten in dieser Kategorie. Und genau hier liegt der Ursprung des heutigen Reiseverlangens: Der Mensch ist neugierig und wird es immer bleiben! Es liegt in der menschlichen Natur, die Welt entdecken zu wollen, Neues zu lernen und Fremdes zu erkunden. Das Reiseverhalten, die Reiseabsicht und die Reiseform werden sich immer wieder verändern, aber die Wanderlust bleibt. Das ist das, was die Tourismusbranche abwechslungsreich, komplex und anspruchsvoll macht. Dies wiederum verlangt nach Fachkräften, die als Branchenexperten diesen stetigen Wandel erkennen, formen und innovieren. Was für spannende Zukunftsaussichten!

«Wer braucht denn heutzutage noch Reiseberater? Das ist nichts Sicheres.»

Halt Stopp! Abgesehen davon, dass es die Reiseberater braucht (wir erinnern uns an Corona), ist es so, dass ein Tourismusstudium nicht in erster Linie dazu befähigt, in einem Reisebüro Reisen zu verkaufen. Wie weiter oben bereits klar wird, befindet sich die Tourismusbranche in einem fundamentalen Wandel und wird auch immer in einem Wandel bleiben. Das einzige Stetige im Tourismus ist das Unstetige. Die Tourismusbranche ist die Querschnittsbranche Nummer 1 und gemäss Statistik für 1.3 % des Bruttoinlandsprodukts der Schweiz verantwortlich! Hier schlagen wir also zwei Fliegen mit einer Klatsche:
1. Der Tourismus ist ein People Business, es geht um Emotionen, deswegen gilt, Mensch vor Maschine. Immer.
2. Tourismus ist nicht gleich Reisebüro, sondern noch viel mehr.

«In dieser Branche verdienst du sowieso nichts.»

Ok wow! Wie in jeder Branche gilt: Wer will, kann! Mit einer soliden Ausbildung sowieso. Und mit dem aktuell akuten Fachkräftemangel gleich doppelt. So schnell, wie mir die Gegenargumente in den Kopf schiessen, kann ich gar nicht tippen. Zudem dürfen wir nicht vergessen: Tourismus ist und bleibt eine Leidenschaft, es geht um Emotionen, die verkauft werden, um die schönste Zeit des Jahres: Die Ferien! «Good vibes only»! Dies kann man von der Finanzbranche oder der Informatikbranche nicht gerade behaupten. Was zählt ist die Leidenschaft für das was du tust, denn wenn du etwas gerne machst, machst du es automatisch auch gut und wirst dafür auch Wertschätzung und die entsprechende Entlöhnung erhalten. That’s it!